DIE EINSÄTZE IN 2022


13. EINSATZ: Mai 2022

Infolge der Unsicherheit betreffend COVID-19 wurde dieser Einsatz durch Pr. Matthias Roth-Kleiner alleine durchgeführt.  

Ziele waren folgende:

1. Erneuerung des Zusammenarbeitsvertrages zwischen den Universitätsspitälern in Lausanne (CHUV) und in Conakry (Donka und Ignace Deen), sowie dem Institut de Nutrition et de Santé de l’Enfant (INSE).

Dieser Vertrag erlaubt es uns, auch in den nächsten 5 Jahren die Zusammenarbeit mittels Projekten und Personalaustausch fortzusetzen.

 

2. Reorganisation der Strukturen, die einen Transfer zu operierender Kinder mit schweren Herzmissbildungen ins CHUV ermöglichen. Mit diversen Ministerien wurden die Bedingungen für die Evakuierung kranker Kinder besprochen, für die es aktruelle noch keien Operationsmöglichkeiten in Guinea gibt, die aber in der Schweiz operiert werden könnten. Hiermit kann eine jahrzehntelange humanitäre Tradition des CHUV fortgesetzt werden.

3. Verschiedenste Schulungseinsätze wurden im INSE durchgeführt, als Vorträge, oder sehr praxisbezogen am Krankenbett und bei gemeinsamen Visiten. Zudem hat Pr. MRK diverse junge Aerzte bei Ihren Forschungs-arbeiten begleitet.

4. Ein wichtiger Bestandteil aller Einsätze ist das Lobbying zu Gunsten der Perinatalmedizin in Guinea. Es ist weiterhin in vielen Kreisen der Entscheidungsträger noch unbekannt, dass die dritthäufigste Todesursache über alle Altersgruppen hinweg die Neugeborenenmortalität ist, direkt hinter Lungenentzündungen und Malaria. Aus diesem Grunde wurde anlàsslich dieser Mission die Bedutung einer Rekonstruktion der Neonatologie in Donka diskutiert mit 

verschiedensten Entscheidungsträgern in Politik, Diplomatie, und Zivilgesellschaft. 

Es sollte eine nationale Priorität werden, die über 15'000 Todesfälle, die sich alljährlich im Rahemn der Geburten in Guinea ereignen, drastisch zu redizieren. Guinea ist weit von den WHO-Zielen entfernt, eine Mortalität unter 12 Todesfällen/ 1'000 Lebendgeburten zu erreichen. Hierzu braucht es dringend eine nationale Strategie. 

 

5. Um diesen Zielen näher zu kommen, hat souffle2vie zusammen mit Aerzten vom INSE eine Neugeborenen-Reanimationsschulung durchgeführt für 35 Vertreterinnen von 23 grösseren und kleineren Geburtshäusern in Conakry (inklusive der grossen Maternité des Unispitales von Conakry (Ignace Deen). Zusammen erfolgen in diesen Geburtskliniken über 30'000 Geburten/Jahr, was ca 40% der Geburten in der ganzen Schweiz entspricht. Zusätzlich wurde am Schluss der theoretischen und praktischen Schulung über 10'000 Mützchen abgegegeben, um die Frühgeborenen Kinder vor Hypothermie (Unterkühlung) zu schützen.



14. EINSATZ: november 2022

Am 14. Einsatz von souffle2vie nahmen folgende Mitarbeitende des CHUV teil::

1) Dre Perrine Truong, Notfallärztin am CHUV

2) Dre Julie Baudat Nguyen, Pediaterin in Ausbildung zur Neonatologin am CHUV

3) Céline Lomme, Infirmière clinicienne spécialisée, Paediatrische Intermediate Care station, CHUV

4) Prof. Matthias Roth-Kleiner, Pädiater und Neonatologe sowie medizinischer Direktor des CHUV.

 

Die folgenden 4 grossen Zielsetzungen konnten erreicht werden.


1) Durchführung des Projektes NEO-BILI-Conakry, was soviel bedeutet wie eine komplette Schulung, des Personals und Einführung von neuartiger Diagnostik und Therapie der Neugeborenen-Hyperbilirubinämie:

  • Schulung des medizinisch-pflegerischen Personals betreffend Pathophysiologie der Neugeborenen-Gelbsucht
  • Schenkung von Diagnosegeräten zur einfachen, preiswerten und genauen Bestimmung der Bilirubingehaltes im Blut dank der sehr wenig invasiven kapillären Blutentnahme, mit entsprechender Schulung des Personals
  • Schenkung von 10 robusten und leistungsfähigen Phototherapielampen dank grosszügiger Spenden an souffle2vie von Einzelpersonen und der Schweizer Botschaft in Abidjan.

2) Reanimationskurs in den sozial sehr schlecht gestellten Vororten von Conkary:

  • 2-tägiger Kurs in Neugeborenen-Reanimation für Hebammen, Pflegende und Aertze, die in privaten oder öffentlichen Geburtszentren in 4 Quartiergemeinden in einem Vorortsbezirk von Conakry arbeiten. 
  • Viel wert wurde auf praktische Ateliers gelegt, in denen diverse Rea-Szenarien durchgespielt wurden.
  • Am Schluss erhielten alle AbsolventInnen für jedes Zentrum zwei Reanimationsbeutel und eine manuelle Absaugvorrichtung, die nun eine Reanimation naxch internationalen Standards ermöglichen.  .
  • Dies war ein gemeinsames Projekt der universitären Neonatologie in Conakry (INSE), einer guineischen (FOSAD) und einer schweizerischen NGO (souffle2vie), sowie  mit finanzieller Unterstützung von UNICEF

Photo: Teilnemende Hebamme bei praktischer Schulung in Beutelbeatmung


3)  Unterstützung in der Triage im Erwachsenen- und Kinder-Notfall im Unispital Donka in Conakry durch Dre Perrin Truong. 


4) Organisation und Teilnahme an einem Symposium betreffend Organisation der Evakuierung von Kindern mit schweren Herzmissbildungen zur Operation in der Schweiz und anderen Ländern Europas. 


Weiterführende Informationen zu dieser sehr ausgiebigen Mission können Sie dem untenstehenden Missions-Rapport entnehmen. Dieser ist in französischer Sprache untenstehend herunterzuladen. 

Download
DEF Rapport 14ème Mission en Guinée Nov-
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